Auch diesem Jahr haben unsere Junggesellen und Junggesellinen gezeigt, was in Ihnnen steckt.
Sieben Schreinerlehrlinge schließen 2017 im Zollernalbkreis ihre Ausbildung ab – alle sieben haben unlängst die Gesellenprüfung bestanden und stellen nun ihre Gesellenstücke in der Schalterhalle der Onstmettinger Bank aus.
Am Montagabend war „Vernissage“; bei dieser Gelegenheit wurden auch die drei Prüfungsbesten ausgezeichnet.
Die Plätze eins und zwei haben übrigens die zwei Damen in der Runde, Cäcilia Jetter von der Tailfinger Schreinerei Ernst Bitzer, und Michèle Wäschle von der Balinger Firma Friedrich Mozer, belegt – das Schreinerhandwerk ist offensichtlich keine Männerdomäne mehr. Und darauf sichtlich stolz – wie Innungsmeister Reinhard Konzelmann in seiner Festansprache berichtete.
Die Onstmettinger Bank war erstmals Schauplatz einer Innungsausstellung – die geringe Zahl der Lehrlinge hatte es möglich gemacht. Bankvorstand Dieter Boss freute sich einerseits über die Chance, im vergleichsweise kleinen Schalterraum eine Innungsausstellung beherbergen zu dürfen – aber er verhehlte nicht, dass die Medaille ihre Kehrseite hat: Fünf Innungsschreiner seien in Onstmettingen ansässig gewesen, als er bei der Bank angefangen habe – heute gebe es keinen einzigen mehr. „Wenn Sie sich einmal selbstständig machen wollen, dann denken Sie an uns! Kommen Sie nach Onstmettingen!“
Zu den Bonbons, mit denen die Schreiner im Zollernalbkreis den jungen Leuten ihren Beruf schmackhaft zu machen versuchen, zählt Mobilität in Gestalt eines VW Up – Cäcilia Jetter, Michèle Wäschle und der Drittplatzierte Ludwig Schurer von der gleichnamigen Margrethausener Schreinerei werden das Gefährt ein Jahr lang benutzen; jeder darf vier Monate lang ans Steuer. Der Schlüsselübergabe folgte die abschließende Präsentation der Gesellenstücke, welche die Noch-Lehrlinge in zweiwöchiger Arbeit – das Reglement sieht 80 Arbeitsstunden vor, faktisch dürften es mehr gewesen sein – geschaffen haben.
Mehrere Kommoden sind darunter, ein hängendes Sideboard, ein Sofatisch mit LED-illuminierten Schubladen, ein Schreibtisch, ein „Gin-Schrank“ – Manuel Weinmann aus Roßwangen ist ein Fan britischer Wacholder-Spirituosen – und ein liebevoll gestalteter Schminktisch aus Holz. Wie gesagt, die Schreinerei ist längst keine Männerdomäne mehr.